Ausstellung


Vernissage: am 03.10.2024 um 18.30

Musikalischer Rahmen: Musikerin Sann Liedke

Ausstellungstermin: vom 03.10 bis 27.10.2024

Öffnungszeiten Austellung: Do, Fr, Sa, So, jeweils von 14-17 Uhr

Ausstellungsort: Rundofen/Zell-Fabrikstraße 5a in 77736 Zell

 

Der Eintritt ist frei


Bild: Atelierbesuch Künstler Germain Roez

Germain Roesz

Der Künstler wurde 1949 in Colmar geboren. Von 1970 bis 1975 studierte er an der Universität Straßburg Kunst und Kunstwissenschaft. In den 80er Jahren hatte er eine Professur an der Universität Straßburg für Kunsttheorie, Kunstpraxis und Kunstwissenschaft inne. »Ich will nur noch Künstler sein«, so die Perspektive seiner Zukunft.


Die Malerei von Germain Roesz ist gekennzeichnet durch Kraftvolle Striche und knallige Farben. Seine Bilder springen dem Betrachter förmlich ins Auge. Seine Werke weisen eine kompositorische Souveränität, Leichtigkeit und farbliche Harmonie auf. Der Maler sagt selbst über seine Bilder

 "Die Besucher brauchen Zeit zum Anschauen und Erfassen meiner Bilder. Ich selbst arbeite auch langsam."


Der Künstler beschreibt seinen Schaffensprozesses wie folgt:

Ich setze Schicht um Schicht, Farbe um Farbe gemäß seiner Farbwelten zusammen.

Ich fange mit einem Pinselstrich in einer Ausgangsfarbe an. Dann setzt ich Striche in einer weiteren Farbe dazu. Am Ende ist es schwierig zu enträtseln, wie viele Farbnuancen tatsächlich in dem Bild stecken und welcher der leuchtend grünen, gelben, roten oder blauen Striche über oder unter den anderen verläuft. Ich habe eine Idee, wenn ich anfange zu malen. Aber während ich male, entwickelt sich das Bild weiter, und ich passe meine Idee dieser Entwicklung an. Das Leben ist nicht so festgelegt, meine Malerei auch nicht.


Gemain Roesz nutzt beim Malen das ganze Spektrum der Farbpalette. Seine Bildformate sind nicht nur rechteckig oder quadratisch, sondern auch trapez- oder kreisförmig. Manchmal wird ein Bild sogar zur Skulptur. So etwa durch einen bemalten Vorsprung aus Blech, den Roesz als Haus bezeichnet. Oder einen seitlichen, offenen Holzrahmen, der ein Fenster symbolisiert.

Trotz der Titel will der Künstler den Betrachter nicht festlegen, sondern ihm Raum für eigene Deutungen lassen. Er gibt aber Hinweise. So will das Werk »Die enge Pforte« die Zwischenstadien des Lebens, das »Zwischendrin« darstellen.


In seiner abstrakten Kunst will Germain Roesz das Wesen der Dinge ergründen. "Die Natur muss nicht gemalt werden, sie ist so schon schön", sagt er. "Aber was passiert, wenn es regnet, wenn es heiß wird oder kalt, das interessiert mich." Mich interessiert die Spannung zwischen Chaos und Konstruktion, ausgedrückt in dem Kontrast zwischen zerfließenden Farbflächen und strengen Linien.

 

Das Ziel eines Künstler besteht darin, sicherzustellen, dass er die Herausforderung der Kontinuität meistert, ohne sich auf die Vergangenheit zu fixieren.


Malerei ist keine stumme Reaktion, sie bleibt für mich ein Objekt des Wissens, zum Konstruieren und zum Dialog mit anderen. Es besteht die Herausforderung, sich nicht dem Diktat von Moden, Formen und zwingenden Tönen zu unterwerfen. Sie versucht nicht, ein Marketingobjekt zu sein.

 

Germain Roesz ist nicht nur Maler – er ist auch Zeichner, Dichter und Performer. Seine ganzheitliche Auffassung von Kunst zeigt sich z.B. einmal in einer Ausstellung. Dazu malte er großformatige Bildtafel als Hintergrund für eine Lesung.

 

Auch verbindet er die die Praxis der bildenden Kunst mit Poesie und der theoretischen Forschung.

Gestützt auf seine Forschungen und seine poetische Suche beschreitet sein Werk ein Gebiet zwischen Strenge und Chaos, zwischen Organischem und Mineralischem, zwischen der Geschichte der Malerei und dem zeitgenössischen Ansatz.


Der Künstler selbst teilt seine Werk in Perioden von jeweils zehn Jahren ein. Gleich wie in der Musik, wo sich die Wiederholungen der Muster fast unmerklich ändern und in etwas Neuem münden.